Osteopathie- was ist das eigentlich?

Auf diese Frage gibt es viele mögliche Antworten, weshalb ich hier versuchen möchte, Ihnen eine Idee davon zu geben, was ich unter Osteopathie verstehe bzw. was die Osteopathie für mich zu einer besonderen, ganzheitlichen Art einer (nicht nur) manuellen Therapie macht.
 
Der Gründer / Entwickler der Osteopathie, Andrew Taylor Still (1874), war ein Arzt auf der Suche nach einem ganzheitlichen Behandlungskonzept, das den Menschen in all seiner Komplexität wahrnimmt und unterstützt. Von ihm soll der Satz stammen "Die Aufgabe des Osteopathen ist es, Gesundheit zu finden, Krankheit finden kann jeder."  

Auch wenn ich durchaus an die Berechtigung und Sinnhaftigkeit der Schulmedizin glaube, wird sie meines Erachtens häufig dem Anspruch nach Ganzheitlichkeit nicht gerecht. Die Begleitung auf dem Weg zu bestmöglicher Gesundheit findet in der Osteopathie aus meiner Sicht sehr viel mehr Raum als in der klassischen Schulmedizin - was es leichter macht, Gesundheit "zu finden".

OsteopathInnen behandeln dabei ausnahmslos mit den Händen, dem Herzen und dem Verstand - Gerätschaften kommen ebensowenig zum Einsatz wie Medikamente. Das Ziel ist, statische Abweichungen, Spannungsketten, (anatomische) Auffälligkeiten zu finden und nach Möglichkeit zu korrigieren bzw. dem Körper einen Weg zu zeigen, wieder besser in seine Balance zu finden. 

Dabei liegt der Ursprung der Beschwerden oft nicht am selben Ort wie die vom Patienten / von der Patientin empfundenen Schmerzen oder bspw. Einschränkungen der Beweglichkeit. Diese Symptome sind oft eher eine Reaktion des Körpers / ein Versuch der Kompensation.